Armutsfalle Studium

Das monatliche Restbudget lässt sich aus den Angaben zu den monatlichen Mietausgaben in Verbindung mit der Angabe, welchem Anteil des monatlichen Budgets sie entsprechen, errechnen. Maßstab ist hier der Regelsatz für das Existenzminimum, der ohne Warmmietkosten auf 532€ pro Monat festgelegt ist.

Besonders erschreckend ist der hohe Anteil der Studierenden (13%), die maximal 200 € pro Monat zur Verfügung haben. Insgesamt liegen 57% unter dem Existenzminimum. Dabei hängt es stark von der Wohnsituation, aber auch von der Art der finanziellen Unterstützung ab, ob Studierende unter dem Existenzminimum liegen. Die folgende Abbildung zeigt für verschiedene Statusgruppen, welches Restbudget nach Abzug der Miete übrig ist und wieviel Prozent dieser Gruppe unter dem Existenzminimum liegen.

Das geringste Restbudget (440 €) haben Studierende, die zur Untermiete wohnen. 74 % von ihnen liegen unter dem Existenzminimum.
Das höchste durchschnittliche Restbudget (691 €) haben Studierende, die zur Miete wohnen. Allerdings ist der Anteil der Studierenden, die unter dem Existenzminimum liegen, hier genauso hoch (50%) wie bei den Studierenden in Wohnheimen, die im Durchschnitt ein deutlich geringeres monatliches Budget zur Verfügung haben (540 €). Dies ist darauf zurückzuführen, dass bei den Studierenden, die in einer eigenen Wohnung leben, eine große Streuung des monatlichen Budgets zu beobachten ist. So gibt es zwar einen großen Anteil, der unter dem Existenzminimum liegt. Gleichzeitig gibt es aber auch einen großen Anteil, der deutlich mehr Geld zur Verfügung hat.

Besonders dramatisch zeigt sich die Entwicklung der letzten Jahre im oberen Teil der obigen Grafik. So liegen 63 % der Studierenden, die seit 2023 eine Wohnung in Potsdam haben, unter dem Existenzminimum, während es bei den Studierenden, die seit 2019 eine Wohnung haben, „nur“ 42 % sind. Diese Entwicklung ist parallel zu den steigenden Mieten zu sehen. So zahlt die Gruppe der Studierenden, die seit 2019 auf dem freien Wohnungsmarkt wohnen, durchschnittlich 16,52 € pro Quadratmeter, während die Gruppe der Studierenden, die seit 2023 auf dem freien Wohnungsmarkt mieten, 19,70 € pro Quadratmeter zahlt.

Auf die Frage, wie sich die Wohnsituation im Vergleich zu anderen Städten darstellt, gibt die Hälfte der Befragten an, dass es anderswo besser (38%) oder viel besser (24%) ist.